Der Zeichner Hannes Hegen
hannes_hegen_um_1955Johannes Hegenbarth (1925 – 2014), den Fans als Hannes Hegen bekannt, hatte eine Ausbildung als Glasmaler absolviert, 1943 ein Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien begonnen und war ab 1947 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig immatrikuliert. Schon während des Studiums fiel sein Hang zur Karikatur auf.

Als er im Frühjahr 1955 im Verlag Neues Leben mit einer Skizzenmappe unter dem Arm erschien, hatte er schon einige Jahre erfolgreich als Karikaturist für Satirezeitschriften, u. a. für den „Frischen Wind“, der ab 1954 unter dem Namen „Eulenspiegel“ erschien, gearbeitet. Doch in der Mappe waren keine Karikaturen, sondern Vorschläge für Bildgeschichten, die sofort das Interesse des Verlagsleiters weckten.

Zu sehen waren zum ersten Mal drei Kobolde, die ihr Schöpfer Dig, Dag und Digedag genannt hatte, außerdem noch Vorschläge für Bildgeschichten mit Tieren. Die beiden wurden sich schnell einig und bereits im Dezember 1955 erschien die erste Nummer der Zeitschrift „Mosaik von Hannes Hegen“ mit den Digedags. Nach 2 Versuchen mit Tiergeschichten (Heft 3 und 5) entschied sich Hegen endgültig für die Digedags als Haupthelden seiner Geschichten.

Eine unglaubliche Erfolgsgeschichte begann, die bis heute anhält. Die bis 1975 erschienenen 223 Hefte dieser Zeitschrift gibt es inzwischen zusammengestellt in 50 Büchern.

Als Hegenbarth 1975 nach Auseinandersetzungen mit der DDR-Obrigkeit die Arbeit für das Mosaik beendete, machte er das, was er schon immer getan hatte: Er zeichnete. Nur jetzt nicht mehr Digedag-Geschichten, sondern freie Grafik. So sind nach 1975 tausende Zeichnungen unterschiedlichster Thematik entstanden, die, weil nicht veröffentlicht, weitgehend unbekannt blieben. Einen ersten Eindruck von diesem grafischen Werk konnten sich seine Fans auf den Ausstellungen des Leipziger Zeitgeschichtlichen Forums machen, dem er nach dem Tod seiner Frau alle seine Originale, auch die aus 20 Jahren Arbeit am Mosaik, geschenkt hatte.

Johannes Hegenbarth lebte bis zu seinem Tod 2014 zurückgezogen in Berlin-Karlshorst.